Darmspiegelung (Koloskopie)

Die Darmspiegelung ist eine Untersuchung des gesamten Dick- und Enddarms mithilfe eines dünnen, flexiblen Schlauches (Koloskops). Mit einer winzigen Kamera am Ende des Schlauches kann die Darmschleimhaut vom Darmausgang über den gesamten Dickdarm bis hin zum untersten Abschnitt des Dünndarms (Krummdarm, Ileum) direkt auf krankhafte Veränderungen untersucht werden.

Die eigentliche Untersuchung dauert etwa eine halbe Stunde. Dabei liegen Sie seitlich auf einer Liege. Über den Darmausgang (After) wird das Koloskop in den Enddarm eingeführt und langsam durch den gesamten Dickdarm vorgeschoben. Damit sich der Darm weitet und besser einsehbar ist, wird währenddessen immer wieder Luft eingeblasen. Über die Kamera am Ende des Koloskops werden Bilder auf einen Monitor übertragen. Beim langsamen Zurückziehen des Koloskops wird die Dickdarmschleimhaut dann gründlich untersucht. Werden verdächtige Schleimhautbezirke oder Gewebewucherungen entdeckt, können Gewebenproben entnommen bzw. kleine Wucherungen wie Darmpolypen gleich mithilfe einer Schlinge entfernt werden. Die Darmspiegelung kann unangenehm sein; sie ist aber selten schmerzhaft. Auf Wunsch kann die Darmspiegelung unter Kurznarkose durchgeführt werden. Dann spürt man nichts von der Untersuchung.

Wissenswertes vor der Darmspiegelung:

Einige Tage vor der Untersuchung findet ein Gespräch in der Praxis statt, u.a. um offene Fragen zu klären. Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, bedenken Sie bitte, dass deren Wirkung durch die Abführmaßnahmen einschränkt oder auch aufgehoben werden kann. Bitte bringen Sie daher Ihre Medikamentenliste zum Aufklärungsgespräch mit. Sie erhalten das Abführmittel bzw. ein Rezept dafür, ein Aufklärungsblatt und einen Patientenfragebogen. Beide Bögen bringen Sie bitte am Tag der Untersuchung ausgefüllt mit.

Zur Vorbereitung auf die Koloskopie muss der Darm vollständig entleert werden.

Bereits 2-3 Tage vor der geplanten Untersuchung sollten Sie auf schwer verdauliche Speisen verzichten, zum Beispiel auf Vollkornprodukte und andere kern- oder faserhaltige Lebensmittel. Ab dem Vortag der Untersuchung essen Sie lediglich Suppen oder eine leichte Mahlzeit, z. B. Nudeln oder Reis. Trinken Sie dazu bitte viel Flüssigkeit.

Das Abführmittel wird am Vortag der Untersuchung eingenommen. Die Stuhlentleerung beginnt meist etwa zwei bis drei Stunden nach der Einnahme des Abführmittels.

Nach der Darmspiegelung:

Noch einige Zeit nach der Untersuchung können Blähungen und leichte Bauchschmerzen auftreten. Diesem Unwohlsein können Sie durch Bewegung entgegenwirken. Treten starke Schmerzen im Bauch oder andere Befindlichkeitsstörungen (z.B. Schwindel, Übelkeit, Blut im Stuhl, etc.) auf, wenden Sie sich bitte unverzüglich an unsere Praxis oder gehen Sie sofort und unverzüglich mit dem Befundbericht, den Sie nach der Untersuchung erhalten haben, in die Aufnahmestation des nächsten Krankenhauses.

Die Untersuchung kann nur dann ambulant unter Sedierung (Gabe eines Beruhigungsmittels) durchgeführt werden, wenn Sie nach einer entsprechenden Ruhephase (nach der Untersuchung noch 60 Minuten liegend im Aufwachraum) in unserer Praxis von einer Begleitperson abgeholt werden. Die Begleitperson hat dafür Sorge zu tragen, dass Sie im Verlauf des Behandlungstages kein Kraftfahrzeug führen und keine Maschine bedienen.

Wenn Sie eine Kurznarkose erhalten haben, dürfen Sie nach der Darmspiegelung nicht mehr selbstständig am Straßenverkehr teilnehmen, auch wenn Sie sich bereits wieder dazu in der Lage fühlen. Bitte stellen Sie sicher, dass Sie eine Begleitperson für den Weg nach Hause haben. Denn: Die Narkose schränkt Ihre Reaktionsfähigkeit über mehrere Stunden ein.

Wurden Gewebeproben entnommen oder Polypen entfernt, schicken wir diese zur feingewerblichen Untersuchung in ein Spezial-Labor. Bis das Ergebnis vorliegt, kann es mehrere Tage dauern. Sie erfahren das Ergebnis entweder per Brief oder bei dem vereinbarten Nachgespräch.